Zahngesundheit auch während der Schwangerschaft
Doch dies ist noch nicht alles, was durch den erhöhten Östrogenspiegel während einer Schwangerschaft an Krankheiten im Mundbereich entstehen kann.
Die häufigsten Krankheitsbilder im Mundraum
Mundschleimhautentzündung:
Die Blutgefäße, welche sich im Bereich des Zahnhalteapparates befinden, schwellen wie gesagt durch den veränderten Hormonhaushalt an. Kommt es dann zu Zahnfleischbluten, was vor allem in der zweiten Hälfte der Schwangerschaft öfter der Fall ist, kann sich eine Gingivitis oder auch Schwangerschaftsgingivitis (Schleimhautentzündung) bilden. In abgeschwächter Form kommt es lediglich zu Zahnfleischrötungen. Wird dagegen nichts unternommen, kann es auch zu Mundgeruch und schmerzhaften Ödemen kommen.
Auch wenn die Gingivitis fast alle Schwangeren irgendwann trifft, bemerken Frauen, die immer eine optimale Zahnpflege betreiben, sie in der Regel kaum. Sollten sich allerdings Schmerzen einstellen, ist ein Besuch beim Zahnarzt unumgänglich.
Mundschleimhautwucherung:
Diese schwangerschaftsbedingte Erkrankung wird Schwangerschaftsepulis genannt und tritt eher seltener auf, ist dafür aber auch sehr schmerzhaft und geht mit recht starken Blutungen einher. Sollten solche Wucherungen am Zahnfleisch ab dem dritten Monat auftreten, was etwa bei 3-10% der Schwangeren der Fall ist, sind entweder hormonelle Faktoren dafür verantwortlich aber manchmal auch Kronenränder oder Zahnstein.
Kariesentwicklung:
Eine Schwangere, die bisher nicht unter Karies litt, da sie ihre Zähne schon immer gut pflegte, wird auch in der Schwangerschaft keine Karies bekommen. Sollten allerdings einige Zähne schon vor der Schwangerschaft Karies aufweisen, ist zu befürchten, dass sich die kariösen Schäden durch den erhöhten Säurehaushalt ausbreiten.
Optimale Zahnpflege in der Schwangerschaft
Eine weiche Zahnbürste verwenden, um das empfindliche oder bereits entzündete Zahnfleisch nicht noch mehr zu reizen. Auch wenn es dadurch zu leichten Zahnfleischblutungen kommen kann, sollten immer auch die Zahnzwischenräume gereinigt werden. Hierfür am Besten Zahnseide oder Mikrobürsten verwenden und anschließend gut mit Wasser ausspülen.
Hebammen und Ärzte empfehlen ihren Patientinnen, mindestens einmal während der Schwangerschaft einen Zahnarztbesuch einzuplanen. Dieser sollte zwischen dem 4. und 6. Monat stattfinden, da dann die Gefahr einer Früh- oder Fehlgeburt am geringsten ist. Falls Wurzeln oder defekte Zähne behandelt werden müssen, gibt es spezielle Betäubungsmittel, die keine nachweisbare Wirkung auf das Ungeborene haben.